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Natürliche Waldgesellschaft Hintergrundinformationen

Natürliche Waldgesellschaft

Von Natur aus wäre Mitteleuropa fast lückenlos bewaldet. Die Bewaldung wird begrenzt durch Nässe (z.B. Moore, Flussniederungen), durch Trockenheit (z.B. an Felshängen) oder durch eine zu kurze Vegetationsperiode in hohen Gebirgslagen.

Waldgrenze in den Alpen. © @nt - stock.adobe.com

Klima und Boden beeinflussen die Waldgesellschaft. Je nach Ausgangsmaterial der Bodenbildung lassen sich Waldgesellschaften der Karbonat-, Lehm- und Sandböden unterscheiden. Auf ähnlichen Böden prägt das Klima die Vegetation (zonale Waldgesellschaft). Durch das Relief (z.B. Hangneigung, Himmelsrichtung) wird das Allgemeinklima verändert und es stellt sich eine extrazonale Waldgesellschaft ein. Unter extremen Bodenbedingungen bilden sich Waldgesellschaften, die über mehrere Klimazonen ähnlich sind (azonale Waldgesellschaft).

Die Waldgesellschaften in Mitteleuropa ändern sich mit zunehmender Kontinentalität des Klimas von Nord nach Süd und von West nach Ost sowie durch die Höhenstufung. Es wird unterschieden zwischen den Tieflagenwäldern in der planaren und kollinen Stufe, den submontanen, den montanen sowie den subalpinen Waldgesellschaften. Letztere enden nach oben mit der Waldgrenze. Die unter den jeweiligen Bedingungen entstandene Waldgesellschaft hat eine ihr spezifische Zusammensetzung von Baumarten und von sonstigen Gefäßpflanzenarten. Darüber hinaus beherbergen die Waldgesellschaften eine Vielzahl anderer Organismengruppen. Die Artenzusammensetzung wird über die bereits erwähnten Faktoren hinaus durch die Entwicklungsphase, in der sich die Waldgesellschaft befindet (Verjüngungsphase, Optimalphase, Zerfallsphase), geprägt.

Natürliche Waldgesellschaften sind stabil, d.h. ihr Artengefüge (Pflanzen, Tiere Mikroorganismen) bleibt bei Störungen, sofern sie nur vorübergehend wirksam werden, (z.B. Schnee, Sturm, Feuer, aber auch Holzernte) im Wesentlichen gleich bzw. kehrt kurz- bis mittelfristig in den ursprünglichen Zustand zurück. Diese Eigenschaft ermöglicht es, Holz nachhaltig zu nutzen, ohne das Ökosystem zu zerstören.