Die selteneren Laubbaumarten werden zu den Sammelgruppen "andere Laubbäume mit hoher Lebensdauer" (ALH) und "andere Laubbäume mit niedriger Lebensdauer" (ALN) zusammengefasst. Das sind Baumarten wie die Hainbuche, die nur selten obere Kronenschichten beherrschen. Andere Baumarten (z.B. Speierling und Elsbeere) können sich gegen schattenertragende Baumarten wie Buche und Fichte nur auf trocken-warmen Standorten behaupten. Standort und baumartspezifische Konkurrenzkraft bewirken so eine natürliche Differenzierung der Baumarten-Zusammensetzung. Zusätzlich macht der Wildverbiss den Jungwüchsen insbesondere der seltenen Baumarten zu schaffen.
Eine weitere Gestaltungskraft im Wald ist der Mensch: Sein waldbauliches Handeln bestimmt wesentlich darüber, welche Baumarten im Wirtschaftswald vorkommen. Dabei zeugen die heutigen Wälder sowohl von den aktuellen als insbesondere auch von den Gegebenheiten, den gesellschaftlichen Bedürfnissen und den waldbaulichen Entscheidungen unserer Vorväter. In den vergangenen Jahrhunderten war oft Ödland aufzuforsten, um die Wälder wieder herzustellen und die Holznachfrage zu decken. So hat die eigentlich im Bergland heimische Fichte eine weite Verbreitung gefunden – auf ärmeren Standorten die Kiefer.
Expeditionen brachten fremdländische Baumarten nach Europa. Im Vergleich zu unseren heimischen Baumarten spielen diese eingeführten Baumarten im Wald in Deutschland eine untergeordnete Rolle. Fremdländische Waldbaumarten wie Douglasie, Japanlärche, Roteiche, Robinie, Sitkafichte, Schwarzkiefer, Weymouthkiefer, Küstentanne und andere haben zusammen einen Flächenanteil von knapp 5 %. Der Anbau dieser Baumarten eröffnet zusätzliche waldbauliche Alternativen zu der durch die Eiszeiten stark verminderten Zahl mitteleuropäischer Baumarten. Dieser Aspekt gewinnt angesichts der Klimaänderung an Bedeutung. Am weitesten verbreitet, gleichwohl anteilmäßig immer noch gering, ist die Douglasie mit rund 218.000 Hektar oder 2 %, gefolgt von Japanlärche (ca. 83.000 Hektar oder 0,8 %) und Roteiche (ca. 55.000 Hektar oder 0,5 %).
Baumartenfläche der Buche oder Buchebestockungstyp